PHILOSOPHIE

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Der Kampf

(Verfasser unbekannt*)

Ein Mann fand einen Schmetterlingskokon und nahm ihn mit nach Hause, um den Schmetterling schlüpfen zu sehen.

Eines Tages wurde eine kleine Öffnung sichtbar. Während mehrerer Stunden kämpfte der Schmetterling, doch es schien als könne er seinen Körper nicht über einen bestimmten Punkt hinaus bringen. Da glaubte der Mann, dass etwas nicht richtig sei, und nahm eine Schere, um den Rest des Kokons aufzuschneiden.

Der Schmetterling schlüpfte jetzt mit Leichtigkeit heraus; ein großer aufgedunsener Körper mit kleinen, schrumpelligen Flügeln. Der Mann dachte, dass sich die Flügel in ein paar Stunden zu ihrer natürlichen Schönheit entfalten würden, doch es geschah nicht.

Anstatt sich in ein Geschöpf zu verwandeln, das frei war zu fliegen, verbrachte der Schmetterling sein Leben damit, einen geschwollenen Körper und aufgedunsene Flügel mit sich herumzuschleppen.

Der enge Kokon und der Kampf der nötig ist, um durch die enge Öffnung hindurchzuschlüpfen, sind der Weg der Natur, Flüssigkeit vom Körper in die Flügel zu zwingen. Der gnadenvolle Schnitt war in Wirklichkeit eher grausam. Manchmal ist ein Kampf genau das, was wir brauchen.

*Hinweis: diese Fabel findet sich vielfach und teilweise in der Formulierung variierend im Internet wieder. Wir möchten uns nicht mit fremden Federn und schon gar nicht mit anderer Menschen geistigen Leistungen schmücken, ohne die Urheber rechtmäßig zu erwähnen. Leider konnten wir trotz intensiverer Recherche die Quelle nicht ausfindig machen. Wer einen Hinweis auf den ursprünglichen Autoren dieser Fabel hat, mag uns dies bitte freundlich mitteilen, damit wir den Quellennachweis hier veröffentlichen können – Danke!

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